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Grabstein von Herzoge von der masowischen Linie der Piasten |
Auf dem Gebiet des heutigen Warschaus finden wir archäologische Spuren
mehrerer frühmittelalterlicher befestigter Siedlungen an der Weichsel.
Die älteste, die von der Wende des 10. und 11. Jahrhunderts stammte,
befand sich an der Stelle des heutigen Stadtteils Bródno. Nur etwas
jünger war die Siedlung Jazdów, ein Sitz der masowischen Herzöge. Wir
datieren die Geschichte der Stadt jedoch ab der Entstehung des Alten
Warschaus, nämlich der Siedlung an der Stelle der heutigen Altstadt, wo
der masowische Herzog Bolesław II. seinen neuen Sitz erbaute und damit
wohlhabende Kaufleute hierherbrachte.
Die
neue Siedlung der Herzöge von Masowien, deren Residenz genau dort
stand, wo sich heute das Königsschloss befindet, wurde „Warszawa”
genannt und mit Mauern umgeben (Ende des 13. Jahrhunderts). Gegen Ende des 14. Jahrhundert wuchs in
der Nähe des Alten Warschaus eine neue Stadt – das Neue Warschau, mit
einer eigenen Regierung. Die beiden benachbarten Warschaus entwickelten
sich und wurden stärker.
Dank
seiner Lage entwickelte sich Warschau hervorragend und wurde bald zur
wichtigsten Siedlung der Region. Im Jahre 1413 verlegte Herzog Janusz I
Starszy (Janusz der Ältere) die Hauptstadt des Herzogtums Masowien von
Czersk hierher. Nach dem Aussterben der masowischen Linie der Piasten durch den Tod von Herzog Janusz von Masowien 1526 fiel Masowien der polnischen Krone anheim und wurde nicht wieder als Lehen vergeben.