środa, 11 lipca 2012

Der Kulturpalast


Der Kulturpalast, fot. Łukasz Misiurkiewicz
Der Kultur- und Wissenschaftspalast war „ein Geschenk der sowjetischen Nation für die polnische Nation“, auf eine Idee von Józef Stalin selbst. Im Warschauer Volksmund besitzt er die Spitznamen „Stalintorte“, „Stalinstachel“, „Stalins Rache“ oder PKiN (lautet wie Haupstadt von China - Peking). Es war als Symbol totalitärer Unterdrückung vielfach unbeliebt, gilt aber heute als ein Wahrzeichen Warschaus.
Der Palast wurde in den Jahren 1952-1955 errichtet. Er ist mit 230,5 m das höchste Gebäude in Polen (42 Stockwerke). Es ist aus 40 Millionen Ziegelsteinen gebaut. Der Kulturpalast war bei seiner Fertigstellung nach dem Eiffelturm das zweithöchste Gebäude Europas und ist bis heute das höchste in Polen.
Sein Entwurf stammte von Lew Rudniew, sowjetischer Architekt. Nach dem Besuch von Krakau, Zamość, und Lublin versuchte er die Synthese aus Sozialrealismus und traditioneller Architektur. Insbesondere die polnische Attika aus der Renaissance übernahm er für die niedrigeren Partien des Gebäudes. Es erinnert an Moskaus Hochhäuser des sozialistischen Realismus und zählt zu den “sieben Töchtern Stalins” – jenen im Stil des sozialistischen Klassizismus erbauten Türmen, die bis heute das Panorama Moskaus dominieren.
Der Palast bietet über 3.000 Räumlichkeiten, in denen Institutionen sowie die Post, Kinos, Museen, Bibliotheken und Theater ihren Sitz haben. Der Kulturpalast ist eines der größten Kongressgebäude in Warschau. Der Kongresssaal im Kulturpalast ist ohne Zweifel einer der bedeutendsten Konzertsäle in Polen und spielt angesichts seiner Größe die erste Geige. Im Kongresssaal sind schon Künstler wie Marlene Dietrich, Bruce Springsteen, die Rolling Stones und Woody Allen sowie viele andere Künstler von Weltformat aufgetreten.
Eine große Attraktion ist die Aussichtsterrasse „die Dreißigste” in der 30. Etage des Kulturpalasts (in 114 m Höhe), von der man einen herrlichen Blick über Warschau genießt. Schon 1956 leitete ein Franzose eine Serie von Selbstmordsprüngen von Aussichtsplattform ein; ihm folgten noch sieben Personen, bis man sich zur Errichtung eines Sicherheitsgitters entschloss.
In der Silvesternacht 2000 wurde auf der Spitze des Kulturpalasts die zweitgrößte Turmuhr in Europa enthüllt. Ihre Ziffernblätter haben einen Durchmesser von je 6 Metern. Sie ist gleichzeitig die am höchsten angebrachte Turmuhr der Welt.

sobota, 7 lipca 2012

Goldene Zeit in Warschau, aber schlechte in Polen

Palast an der Insel von Konig Stanislau
Eine wahrhaft „goldene Zeit“ erlebte die Stadt in der Zeit des Stanisław, also in den Herrschaftsjahren des letzten Königs von Polen, Stanisław August Poniatowski (1764-1795), als Warschau zum Zentrum des politische, wirtschaftlichen, geschäftlichen und industriellen Lebens des Landes wurde. In dieser Zeit entstanden herrliche Denkmäler, die wichtigsten darunter die Anlagen der Łazienki Królewskie. Die Wissenschaft entwickelte sich. Das Nationaltheater wurde eröffnet, das erste ständige Berufstheater in Polen.  Durch die Teilung in 1772 verlor die Republik rund ein Drittel ihres Staatsgebietes. Warschau war ein besonders tragischer Zeuge dieser Ereignisse. In der Hauptstadt tagte nämlich der von den Besatzern berufene Teilungssejm, der die Übergabe der betreffenden Gebiete an die Nachbarn bestätigte.
An diesem Tag (3 Mai 1791) wurde die erste Verfassung in Europa und die zweite weltweit verabschiedet, die den Grund für einen modernen Staat legte und die politische Gleichberechtigung von Bürgertum und Adel einführte sowie die Bauern unter staatlichen Schutz stellte. Sie sollte Polens Rettung sein.Die politische Schwächung des Landes hatte tragische Folgen – die benachbarten Großmächte Russland, Preußen und Österreich eigneten sich die Länder der Republik an. Polen wurde für 123 Jahre von der Landkarte Europas gestrichen.